Kapitel DOMA

Zur Entwicklung der Städtegruppe Hamburg (nach einem Bericht von Erica Riese zur Logenerhebung 1986)

Im März 1958 waren wir 22 Gründungsmitglieder (22 Blätter hat die Rose am Kreuz) und gingen zum ersten Mal auf Raumsuche.

In einem schmucklosen Schulzimmer der Klosterschule am Berliner Tor wurde der Anfang gemacht. Offenes Feuer war laut Schulbehördenordnung nicht erlaubt. Trotzdem brannte auf dem Lehrerpult eine Kerze. Ein Wunder! Keiner von uns hatte vorher irgendeiner Konvokation beigewohnt, alles war für uns Neuland.

Ein einfaches, selbstgeschnitztes und bronziertes Holzkreuz war unser erster Ausschmückungsgegenstand, es folgte ein blauer Stoffvorhang, der das Pult zum Altar machte. So fand im April 1958 unsere erste Pronaos-Konvokation statt.

Danach wurden wir nie fertig mit unseren Gesprächen und mussten dennoch die Schule spätestens um halb zehn verlassen. Das missfiel uns sehr. Also ging’s wieder auf Zimmersuche!

Nach einigen Jahren im Logenhaus der Odd Fellows in der Rothenbaumchaussee kamen wir schließlich in das Guttemplerhaus in der Böckmannstraße.

Nun hatten wir auch ein festgelegtes Ritual erhalten. Dank der fleißigen Arbeit einiger Brüder und Schwestern konnten wir den Raum schön nach unserem Geschmack ausstatten. Schließlich waren wir inzwischen alle etwas älter und erfahrener geworden. Und, was uns besonders gefiel, wir konnten nach der Konvokation in diesem Raum, der noch mit unseren harmonischen Schwingungen angefüllt war, bleiben. Für größere Veranstaltungen stand uns dann im gleichen Haus der große Saal zur Verfügung. Hier entwickelte sich der Pronaos zum Kapitel (1970) und schließlich, 28 Jahre nach der Gründung der Städtegruppe, im September 1986, wurde hier das Kapitel zur Loge erhoben.

In unserer Kapitelzeit machten sich unsere Brüder und Schwestern aus Kiel und Lübeck selbständig und gründeten den St. Germain-Pronaos und den Holstentor-Pronaos. So sehr wir uns auch über die Verbreitung und Mehrung des Lichts freuten, so sehr vermissten wir ihre angenehme Gesellschaft.

Und immer wieder wurde der Wunsch nach geeigneteren Räumen geäußert, am besten eigene, dies ließ sich jedoch finanziell nicht realisieren. So zogen wir erneut in ein Logenhaus der Odd Fellows, diesmal in der Max-Brauer-Allee. Die mit Holz verkleideten Tempelräume strahlten ebenfalls eine anheimelnde Atmosphäre aus, und dass hier geistig und rituell gearbeitet wurde, schien uns für die eigene Arbeit eine gute Voraussetzung zu sein. Für größere Veranstaltungen, wie zum Beispiel unsere Initiationen, waren die Räume jedoch zu klein. Zu diesen Zwecken kehrten wir immer wieder zur Böckmannstraße zurück.

28 Jahre waren es von der Gründung des D.O.M.A.-Pronaos bis zur Erhebung der D.O.M.A.-Loge. Ein großes Ereignis, nicht nur für uns Hamburger. Wir alle freuten uns dessen und dankten den Beamten und Mitgliedern, die dazu beigetragen haben, dieses Ziel zu erreichen. Gegenwärtig arbeiten wir als Kapitel.
Mögen Licht Leben Liebe in Hamburg weiter strahlen.