Auf dem Weg
Auf dem Weg zu einer höheren Lebenserfahrung
AMORC kann auch als mystisch-philosophische, initiatische Mysterienschule bezeichnet werden, in der Ritual und Initiation traditionell eine ganz besondere Rolle spielen. Auch wenn das geschriebene Wort die Erfahrung kaum wiedergeben kann, mögen folgende Zitate vielleicht eine Ahnung von der hohen Bedeutung entstehen lassen:
„Mit Hilfe von Meditation, Initiation und Ritual kann ein Mitglied des AMORC seinem unsterblichen Wesensteil jene geistige Nahrung zuführen, die seine Seele auf ihrer irdischen Wanderung braucht. Dadurch wird nicht nur seine Seele gestärkt, … sondern er versetzt sich … in die Lage, zu rechten Zeit mit Intuition und Inspiration … Bewusstseinsphasen zu aktivieren, die vordem nur geschlummert haben.“
„Mit Hilfe von Meditation, Initiation und Ritual berührt der Mensch die kosmischen, unsichtbaren Kräfte – und erhält schließlich dank seiner stetigen Bemühungen auch sanfte Führung aus transzendenten Bereichen. Und so ist es die Hauptaufgabe eines Rosenkreuzers, die Balance zwischen Hermetik und Mystik immer zu bewahren – also die Ausgewogenheit von Wissen und Hingabe zu erreichen. Wer solches zu lenken lernt, erlangt Weisheit.“
„Diese Rituale sind wie große symbolische Werke, die dem Menschen die geistigen Zusammenhänge von Geschehen darstellen, die nur aus zutiefst verborgenem Wissen dargestellt werden können, in Abstimmung mit den kosmischen Intelligenzen, in seinem Ablauf und unter der vorbereiteten Beteiligung der Teilnehmenden zu unaussprechlichen Erfahrungen führen, die letztendlich die Entfaltung der Persönlichkeit fördern sollen. Dazu trägt auch das AMORC-Ritual bei, welches eine bewusste Verbindung mit höheren Kräften der Natur und des Kosmos herstellen will.“
„Die Lehren des AMORC besagen, dass der Mensch durch die in ihm wohnende Seelenessenz ständig mit seinem Schöpfer verbunden ist. Das AMORC-Ritual dient dem Zweck, dass ein Mitglied diese göttliche Verbindung als lebendige Wirklichkeit zu erleben lernt.“
„Der Mysterienschüler sollte zu einem Punkt geführt werden, an dem er nur noch sagen konnte: „So ist es, es kann gar nicht anders sein, denn ich habe es erfahren.“ Ein auf solche Art gewonnenes Wissen hatte denn auch ganz andere Auswirkungen auf die Lebenshaltung und Lebensgestaltung eines Initiierten als ein rein gedächtnismäßig angelerntes. Die Erfahrung, dass die göttlichen Kräfte nicht außerhalb von ihm waren, sondern ein Teil seiner selbst, war vielleicht der wichtigste Teil der Initiation. Dadurch erhielt er – einem zündenden Funken gleich – die Kraft, dieses Licht in sich leuchten zu lassen und zum Zentrum seines weiteren Lebens zu machen. Er wusste von nun an, dass es jederzeit in seiner eigenen Verantwortung lag und an seinem eigenen Bemühen, die destruktiven Kräfte nicht über die Kräfte des Lichtes Herrschaft erlangen zu lassen. Seine alte Vorstellung vom Menschen als einem dem Chaos ausgelieferten Wesen war damit gestorben; eine neue Vorstellung war geboren worden, die ihn gewiss werden ließ, dass es ein höheres Göttliches gibt, fähig das Chaos zu ordnen.“
Quelle: A.M.O.R.C. Die Rosenkreuzer – Wege zu einer höheren Lebenserfahrung, aus den Seiten 125-131.