Friedensreiter

Gedanken zum Namen Friedensreiter

Ein hohes Ziel der Rosenkreuzer drückt sich in unserer Grußformel aus:
Mit den besten Wünschen für wahren, inneren Frieden!

Damit eng verbunden ist der äußere Friede, von dem unsere Welt in den heutigen, unruhigen Zeiten etwas mehr gebrauchen könnte. Dies haben die Rosenkreuzer in ihren drei neueren Grundsatzveröffentlichung kundgetan, siehe: Positio, Appellatio und Neue Chymische Hochzeit.

Friedensarbeit in der Städtegruppe

Seit März 2016 findet sowohl in Osnabrück als auch in Münster einmal im Monat im Rahmen des AMORC-Kulturforums eine Friedensmeditation statt, weil das Thema Frieden den Mitgliedern unserer Städtegruppe eine Herzensangelegenheit ist.

Was lag also näher für die Städtegruppe Münster-Osnabrück einen Namen zu wählen, der nicht nur die Mitglieder der Städtegruppe verbindet, sondern auch die beiden Städte selbst.

Lokal-Historisch

Die Verhandlungen über das Ende des Dreißigjährigen Krieges fanden zwischen 1643 und 1648 an zwei verschiedenen Orten (Münster und Osnabrück) statt, da die unterschiedlichen Verhandlungsparteien aus ganz Europa noch immer miteinander verfeindet waren. Um eine zuverlässige Nachrichtenverbindung zwischen beiden Lagern zu garantieren, wurde eine Reichspostlinie eingerichtet, auf der „Friedensreiter“ mit Nachrichten und Botschaften hin und her ritten. Der Erfolg ist bekannt. Als Friedensreiter wurden auch die Boten bezeichnet, die den Abschluss des Friedensvertrages in die Welt trugen.

Lebendige Tradition heute

Für Osnabrücker sind die Wörter Steckenpferdreiter und Friedensreiter positiv belegt. Jedes Schulkind baut sich in der vierten Klasse sein eigenes Steckenpferd und reitet damit für den Frieden durch die Innenstadt und auch über die Rathaustreppe. Dort oben bekommt es vom Bürgermeister eine Brezel. Das gemeinsame Singen des Friedensliedes bleibt vielen in besonderer Erinnerung. 2016 waren es 1.400 Schüler der vierten Klassen, die gemeinsam ritten und das eigens komponierte Lied gesungen haben, in dem es heißt: „Wir Reiter zieh’n durch Osnabrück und singen für den Frieden,…“.

Der Wanderweg, der Münster mit Osnabrück verbindet, heißt heute noch Friedensreiterroute und ist in der Woche vor der Kapitelerhebung von Mitgliedern der Städtegruppe begangen worden.

Symbolische Bedeutung

Es gibt einen inneren und einen äußeren Frieden. Dieser Friede stellt sich in der heutigen Zeit nicht von alleine ein. Es braucht eine aktive Kraft, eine bewusste Entscheidung für den Frieden. Auf der persönlichen Ebene eine Verbindung des Äußern mit dem Inneren und des Inneren mit dem Höheren. Wenn wir z.B. in Meditation gehen, können diese Verbindungen gestärkt werden und die Intuition und Inspiration, die zum Fließen kommen, können symbolisch von einem „Friedensreiter“ überbracht werden.

Ebenso im Außen: Wir dürfen immer wieder neu entscheiden, wie wir mit unseren Gedanken, Worten und Taten der Welt begegnen: Als „Kriegstreiber“ oder „Friedensreiter“ und damit Friedensstifter.

So gesehen ist ein Friedensreiter auch ein Ritter in seiner edelsten Bedeutung und weist auch auf eine Verbindung zu dem inneren Kreis der Templer hin, die ein Pferd mit zwei Reitern als ihr Symbol gewählt haben. Zwei Reiter, die die Doppelnatur des Menschen darstellen: Körper und Seele.