Die Philosophie

Der Alte und Mystische Orden vom Rosenkreuz ist die legitime Nachfolgeorganisation der Rosenkreuzer des 17. Jahrhunderts. AMORC ist ein Initiatenorden und lehrt einen Einweihungsweg, der seine Studierenden zu größerer Erkenntnis und eigener Gotteserfahrung führen will. Durch die Initiationspraxis, die feierliche Einweihung in die jeweils nächsthöhere Erkenntnisstufe, werden die geistigen Fähigkeiten gründlich entwickelt, weil dieses Vorgehen eine Entsprechung in den Gesetzen des Universums findet.

Das wichtigste Element des AMORC-Studiums ist die Mystik. Als Mystiker werden Menschen bezeichnet, die versuchen, ihr eigenes Inneres zu fördern und zu nutzen, um einen direkten Zugang zum Allerhöchsten zu finden. Durch diese kurze, bewusste Vereinigung mit dem göttlichen Bewusstsein, das in jedem von uns schlummert, können tiefer, innerer Frieden und Ausgeglichenheit erlangt werden. Durch die Erfahrung und den praktischen Umgang mit den Gesetzmäßigkeiten wird es nach und nach möglich, die Prüfungen und Schwierigkeiten des Lebens besser zu meistern.

Ein Rosenkreuzer akzeptiert nicht einfach Weltbilder und Behauptungen als wahr, sondern macht seine eigenen Erfahrungen mit der sogenannten anderen Realität, deren Wirklichkeit er nachprüfen kann. Indem er aktiv am täglichen Leben teilnimmt, kann er die Tauglichkeit seiner Erkenntnisse unter Beweis stellen und durch seine sichere, aber unauffällige Lebensmeisterung wirken.

Im Weltbild des Mystikers ist das Universum geistiger Art. Es ist die sich selbst bewusste Summe all dessen, was ist. Alle Materie und Energie ist Teil dieser Ursubstanz, der prima materia. Unser Bewusstsein ist ein Teil, ein Funke des unendlich großen, All-umfassenden, göttlichen Bewusstseins und somit unsterblich. Das erklärt, wie die Kraft des Geistes auf unser aller Leben wirkt und weshalb es keinen Zufall gibt. Sinn der Schöpfung ist, sich durch viele Wiedergeburten hindurch zu umfassenderen Existenzformen weiterzuentwickeln. Es ist das Ziel der universalen Lehren der Rosenkreuzer in der Tradition des AMORC, seine Studierenden zum größeren Licht, zum kosmischen Bewusstsein hinzuführen.

Der Alte und Mystische Orden vom Rosenkreuz ist weder ein Kloster noch etwas Abgeschiedenes oder Weltfremdes. Das Wort Orden sollte also im Sinne von Ordnung verstanden werden. Der Orden, ist eine Vereinigung Gleichgesinnter, die gemeinsam praktische Mystik erlernen und umsetzen. Manche werden sich fragen, ob man Mystik nicht auch alleine erlernen kann. Es ist jedoch niemand bekannt, dem es gelungen wäre, höhere Mystik zu praktizieren und höhere Bewusstseinsformen zu erreichen, ohne dabei auf die Erfahrungen und Ratschläge anderer zurückzugreifen. Im Orden kann man mit anderen Studierenden Erfahrungen austauschen und Fragen zu den Übungen an das Studienkollegium richten, das dann eine entsprechende individuelle Antwort erteilt.

Im geordneten Studienverlauf besteht die Möglichkeit, an den gemeinsamen Ritualen und Zeremonien teilzunehmen. Durch diese gemeinsamen symbolischen Handlungen, die direkt das Unterbewusstsein ansprechen, kann zusammen mehr erreicht werden, als es einem einzelnen möglich wäre.

Der Weg der spirituellen Entfaltung ist ein langer Weg, der keine Abkürzungen kennt. Zur Reifung der eigenen Persönlichkeit sind Erfahrungen und eine gründliche Entwicklung notwendig, ohne die kein echter und dauerhafter Fortschritt möglich ist.

Wer sich unvorbereitet oder zu schnell der anderen Realität öffnet, setzt sich ungeschützt zu starken, aber auch zerstörerischen Kräften aus, die außerhalb seiner selbst liegen. Das über viele Jahrhunderte erprobte Lehrsystem und die spirituelle Unterstützung durch den Orden verhindern das schon von vornherein.

AMORC – Die Rosenkreuzer ist weder konfessionell noch politisch gebunden. Ein Studium steht nicht im Widerspruch zu Konfessionen, Glaubensbekenntnissen und Weltanschauungen. Die Aufnahme erfolgt unabhängig von Geschlecht, kulturellem Hintergrund, Religion, Bildung oder gesellschaftlichem Status.

Vermittelt werden die höheren Gesetze um die Zusammenhänge zwischen Mensch, Natur, Kosmos und dem, was als das Göttliche bezeichnet werden kann. Dieser westliche Weg im Zeichen des Rosenkreuzes führt zur persönlichen Erkenntnis der unvergänglichen Lehre über die Gesetze der Schöpfung und des Menschen, die vor allem geistiger Natur sind. Die eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse auf dem Pfad des Rosenkreuzes münden in einer praktischen Lebensphilosophie und ermöglichem dem Schüler die Meisterung seines Lebens.

Die Antwort der Rosenkreuzer auf die Frage nach dem Sinn des Lebens führt zum „Erkenne dich selbst!“

„Wer immer strebend sich bemüht,
den können wir erlösen.“

Johann Wolfgang von Goethe