Jean-Baptiste Willermoz

Jean-Baptiste Willermoz (1730-1824) lebte als Seidenhändler in Lyon und ist eine der interessantesten Persönlichkeiten der okkultistischen Maurerei im 18. Jahrhundert. 1750, im Alter von nur zwanzig Jahren, wurde er in den Freimaurer-Orden aufgenommen und nahm schnell einen wichtigen Platz bei den Freimaurern in Lyon ein. Er trat 1767 dem Orden der Elus-Cohen bei und wurde einer der eifrigsten Schüler. Ebenso wie Saint-Martin distanzierte sich Willermoz später von theurgischen Praktiken. Im Gegensatz zu Saint-Martin war Willermoz jedoch bestrebt, die Lehren Pasquallys als eigene Lehrart innerhalb der Freimaurerei beizubehalten und integrierte die Doktrin der Reintegration in den Ritus der Strikten Observanz der (deutschen) Templer. Dieser Orden wird 1778 durch die Adoption der Lehren der Reintegration reorganisiert und nennt sich nun “Chevaliers Bienfaisants de la Cité Sainte“, d.h. Wohltätige Ritter der heiligen Stadt. Anlässlich des Konvents von Wilhemsbad 1782 wird diese Reform von der Weltbruderkette angenommen. Aus diesem Ritus bildete sich später der Schottisch Rektifizierte Ritus (Régime Écossais et rectifié), der allerdings die Französische Revolution nur schwer überlebt; mit dem Verschwinden von Jean-Baptiste Willermoz im Jahr 1824 schläft er in Frankreich ein. In der Schweiz überlebte dieser Ritus und ermöglicht es so Edouard de Ribaucourt und Camille Savoire, ihn nach dem Ersten Weltkrieg in Frankreich wiederzubeleben.