Die Geschichte des Rosenkreuzertums
AMORC ist als anerkannter und authentischer Nachfolger des Einweihungsweges der Rosenkreuzer des 16. und 17. Jahrhunderts heute eine moderne Weisheitsschule, welche die mystische Lehre der Schöpfung, des Menschen und der Natur in zeitgemäßer Form weitergibt. AMORC will dem suchenden Menschen helfen, seine wahre Natur zu erkennen, seine innere Persönlichkeit und seine verborgenen Fähigkeiten zu entwickeln, um so die Meisterschaft über sein Leben zu erlangen. AMORC gilt als der Bewahrer dieser zeitlosen Weisheit, die über die alten Mysterienschulen des antiken Ägyptens und Griechenlands, sowie über die arabischen Länder und Spanien, überliefert wurde. So gelangte dieses Wissen in das alte Europa, wo man im 17. Jahrhundert vor allem mit der „Fama Fraternitatis“ erstmalig öffentlich damit bekannt gemacht wurde.
Der Alte und Mystische Orden vom Rosenkreuz hat eine wechselvolle Geschichte, die rein äußerlich betrachtet nur schwer nachzuvollziehen ist. Da oft die Gewissensfreiheit nicht gegeben war, verbarg sich der Orden im Laufe seiner Geschichte unter verschiedenen Namen. Aber er hörte niemals mit seinen Aktivitäten auf, seine Lehren unter den Suchern, die nach dem Licht verlangten, weiterzuführen. In unseren Tagen ist die Organisation AMORC – Die Rosenkreuzer der Hüter und Bewahrer dieses universalen kulturellen und spirituellen Erbes in der Tradition der Rosenkreuzer.
„Es gilt, nicht zu vergessen, dass die Geschichte lediglich das unverzichtbare Gewand, das Gefäß der darin enthaltenen Botschaft ist … und immer dann, wenn sich Geschichte und Legende zu vermischen beginnen, ist das Gewand durchlässig geworden und erlaubt tiefere Einsicht in bislang unsichtbare Wirklichkeiten und Zusammenhänge.“
Roland Marthaler
Die Überlieferung des Ordens berichtet, dass zur Zeit des ägyptischen Pharao Amenhotep IV. – genannt Echnaton – die Mysterienschulen geöffnet wurden, damit außer den höheren Priestern und der Familie des Pharaos auch andere gebildete Menschen, Philosophen, Wissenschaftler und Künstler die Lehren von Gott, der Natur und dem Menschen erfahren können. In diese Zeit fallen die Anfänge des Ordens, und alljährlich im März eines jeden Jahres erinnert eine Zeremonie an den natürlichen Jahresbeginn und an diese Öffnung der Mysterienschulen. Philosophen, Weise, Künstler und Wissenschaftler aus allen Teilen der damals bekannten Welt reisten nach Ägypten, um sich in der Tradition dieser Mysterienschulen unterweisen zu lassen. Nach der Rückkehr in ihre Länder eröffneten sie dort entsprechende Weisheitsschulen und begannen, die Lehren zu verbreiten, Initiationen und Rituale durchzuführen, um den aufgeschlossenen und aufrichtigen Menschen das besondere Wissen, das sie besaßen, zu vermitteln.
Eine äußere zusammenhängende Geschichte des Rosenkreuzertums ist kaum überliefert und der allgemeinen Menschheit zugänglich gemacht. Erst mit dem Erscheinen der historischen Rosenkreuzer-Manuskripte im 17. Jahrhundert kann man die äußere Geschichte verfolgen. Erst die Buchdruckkunst machte eine größere Verbreitung der Manuskripte in der Öffentlichkeit möglich. So ist das Wirken des Ordens teilweise bis zum heutigen Tag zu verfolgen.
Von da an hat es immer wieder Rosenkreuzergruppierungen gegeben, die aber nicht lange standhielten, da eine Orientierung zum Materiellen hin stattfand, was nicht im Sinne des Ordens ist. So gibt es auch heute noch eine Reihe von Rosenkreuzer-Gesellschaften; einige führen den Begriff sogar in ihren Namen. Allerdings gibt es nur einen authentischen rosenkreuzerischen Initiatenorden, der die ursprüngliche und universale Lehre der Rosenkreuzer bewahrt und allen ernsthaft Interessierten zugänglich macht, der „Alte und Mystische Orden Rosae Crucis“, AMORC, bekannt auch in der Kurzform AMORC – Die Rosenkreuzer.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts hat der damals existierende Rosenkreuzer-Orden in Europa beschlossen die Lehren des Ordens in einem Land in Sicherheit zu bringen, das sich in einem anderen Erdteil als Europa befindet. Im alten Europa wurden Zerstörungen und Verwüstungen ganzer Landesteile vorausgeahnt, was dazu führen konnte, die Ordenslehren für lange Zeiten zu verschütten. Ein Ausweg musste gefunden werden. Der Oberste Rat des Ordens hat dann beschlossen, eine Zusammenfassung der Lehren zu erstellen und diese in ein Land zu bringen, das aller Voraussicht nach für die nächsten hundert Jahre nicht von Revolutionswirren und Kriegszerstörungen heimgesucht würde. So wurden Anfang des 20. Jahrhunderts die Vereinigten Staaten von Amerika ausgewählt, die Essenz der Lehren zu beherbergen. Pakete aller Art mit Manuskripten, Büchern und sonstigem Lehrmaterial aus vielen europäischen Rosenkreuzerzentren wurden nach New York gesandt: aus Sankt Petersburg, Moskau, Berlin, Hamburg, Wien, Frankfurt, Leipzig, Genf, Prag, Paris, Lyon, London, Edinburgh und Florenz.
Die Lehren des ORDO ROSAE CRUCIS wurden sodann in den USA bewahrt, lebendig erhalten. Erst nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges wurden die Verbindungen nach Europa wieder intensiviert. Im Jahre 1952 erreichten sie auch wieder den deutschsprachigen Raum. In München wurde eine Administration errichtet, die nach einigen Jahren nach Überlingen am Bodensee übersiedelte und Ende 1963 nach Baden-Baden verlegt wurde, wo sich die deutschsprachige Administration noch heute befindet.