Ziele des Traditionellen Martinisten-Ordens

Der Martinismus ist ein Einweihungs-System, das bis zur urchristlichen Mystik und weiter zurückreicht. Nach der martinistischen Vorstellung ist der Mensch von seinem ursprünglichen hohen Stande gefallen, wo es ihm ohne weiteres möglich war, durch das göttliche Bewusstsein Kontakt mit der höchsten Wesenheit, mit Gott, zu haben.

Der Martinismus hat sich zum Ziele gesetzt, dem Menschen zu helfen, seine irdische Umwelt und deren begrenzte Einflüsse so zu transzendieren, um wieder zu einer direkten Kommunion mit dem Gott in sich zu gelangen. Dies soll durch Erfahrung mittels der Lehren, durch Rituale und Zeremonien von höchster Erhabenheit und größter Wirkung erreicht werden. Durch die Lehren des Martinismus wird der Initiierte unterwiesen, wie er sein Leben gemäß den höchsten Prinzipien der Ethik führen kann und so die Vorzüge der Ritterlichkeit sowie der Tugenden und Wohltaten einer solchen Lebensführung erleben darf. So bietet der Martinismus eine Hilfe von ganz besonderer Art für den auf dem mystischen Pfade des Rosenkreuzes Befindlichen. Denn wenn der Initiierte imstande ist, mit der unendlichen Intelligenz nach Belieben in Verbindung zu treten, wird er dank der durch ihn dann fließenden göttlichen Weisheit nach und nach erleuchtet. Dann wird der Mensch tatsächlich bereit, diese Weisheit im irdischen Leben zur Anwendung zu bringen und auf diese Weise ein Werkzeug Gottes zu werden. Praktiziertes mystisches Sein durch Hinwendung und das Aufgehen im Christus-Bewusstsein soll erreicht werden, so, wie es auf eine lange bestehende westliche Tradition zurückgeht, und wie es von einem Mysten, der seinen Pfad bereits zu beschreiten begonnen hat, erwartet wird.

Die Umsetzung der Lehren des Martinismus befähigen, das bereits Erreichte zu erkennen und die kosmische Herrlichkeit insgesamt wahrzunehmen. Der Traditionelle Martinisten-Orden lehrt weniger die Technik einer Kunst, als vielmehr die Erfahrung, durch die man sich der Kunst erfreuen kann, was aber auch heißt, dass eine Vorbildung vorausgegangen sein muss. Diese Bildung wird mit dem Studium der Tempelgrade des AMORC erreicht, so dass mit den Lehren und Ritualen des TMO eine wunderbare Ergänzung zum AMORC-Studium und dem Weg der Einweihung geschaffen ist.

„Der Weise arbeitet für seine eigene Ruhe, indem er täglich die Flecken auslöscht, welche den Menschen seit seinem Fall verfinstern, und sucht die Quelle des Lebens, die allein ihm den Frieden geben kann, auf sich herabzuziehen.
Der Liebende geht weiter. Er begnügt sich nicht mit seinem eigenen Heile; er bedarf auch des Heiles dessen, was er nicht ist. Er sucht auch die Ruhe seiner Mitmenschen.“

Louis Claude de Saint-Martin