Gründung des Traditionellen Martinisten-Ordens,TMO
1931 bemüht sich Augustin Chaboseau, die unterschiedlichen Gruppierungen wieder zu vereinen. Von den ursprünglich 21 Mitgliedern des Obersten Rates existieren jedoch nurmehr drei Überlebende, um die sich die verbliebenen Martinisten zu sammeln beginnen. Es kommt am 24. Juli 1931 zur Gründung des „Traditionellen Martinisten-Ordens“, TMO, dem Augustin Chaboseau bis zu seinem Tod 1946 angehört und im, neben Victor-Emile Michelet, zweimal als Souveräner Großmeister vorsteht.
Im Jahr 1934 wird Dr. Harvey Spencer Lewis als Imperator des AMORC in den Synarchischen Martinisten-Orden initiiert. Victor Blanchard, der Großmeister dieses Ordens versucht 1938 vergeblich alle rosenkreuzerischen und martinistischen Affiliationen unter seiner Führung zu vereinen. Dieser Versuch führt allerdings zum Verlust zahlreicher Mitglieder des Synarchischen Martinisten-Ordens, der dadurch an Bedeutung verliert. Zahlreiche Mitglieder schließen sich dem Traditionellen-Martinisten-Orden an.
Auf dem letzten Konvent der FUDOSI, der „Universellen Föderation der initiatorischen Orden und Gesellschaften“ vor dem 2. Weltkrieg im Juli 1939 wird der Traditionelle Martinisten-Orden als authentischer Bewahrer der martinistischen Überlieferung und alleiniger Repräsentant der martinistischen Bewegung anerkannt. Augustin Chaboseau übernimmt den Vorsitz als Imperator der Martinisten; auch der Kabbalistische Rosenkreuzer-Orden ernennt Chaboseau zu seinem Großmeister.
In Frankreich nimmt der Traditionelle Martinisten-Orden die durch den 2. Weltkrieg unterbundene Arbeit bereits im September 1945 wieder auf. In Deutschland kann der TMO erst 1985 wieder mit seinen Arbeiten beginnen. Die deutschsprachige Jurisdiktion des AMORC ermöglicht dadurch den Studierenden der Templegrade die Bereicherung ihres hohen mystischen Weges im Zeichen des Rosenkreuzes durch das in der jüdisch-christlichen Mystik gründende moralische Rittertum.