39 unverblümt unverblümt schen. mit anderen worten, gewöhnlich werden bilder von elend, gewalt und verbrechen gesendet, ebenso wie alle möglichen katastrophen. und die er- fahrung lehrt leider, dass diese art von berichterstattung viele zuhörer erreicht, was wiederum erklärt, warum sie so häu- fig in dieser weise erfolgt. im rahmen dieser überlegungen geht es nicht um eine analyse der psychologischen hin- tergründe, die dazu führen, dass leute sich von dramatischen situationen und dem unglück anderer angezogen fühlen. vielmehr geht es darum, auf die gefahr von berichterstattung aufmerksam zu machen, welche tragische ereignisse des täglichen lebens über die maßen in den vordergrund rückt. ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, es führt wirklich zu einer art geistiger vergiftung, wenn wir täglich mit themen konfrontiert werden, die unsere aufmerksamkeit auf berichte oder bilder von gewalt, hass und kon- flikten richten, oder ganz allgemein auf die darstellung von unglück in der welt. dieses gift hat negative konsequenzen: depression, angst, pessimismus, trau- rigkeit usw. natürlich ist es normal, menschen darü- ber zu informieren, was auf der welt ge- schieht. wir brauchen informationen, die uns bewusst machen, wo menschliches verhalten hässlich und tadelnswert ist. dies hilft uns, nicht nur über dinge nach- zudenken, die uns persönlich betreffen, und weckt dadurch unser mitgefühl. so sollten die medien menschen ermutigen, besser zu werden, anstatt sich einseitig auf die mängel in der gesellschaft und auf die schwächen der menschheit zu konzentrieren. sie sollten zum widerstand gegen verhalten auffordern, das krieg, rassismus, verbrechen und fanatismus den weg bahnt und all den leidenschaf- ten, welche das menschengeschlecht degradieren. wenn irgendwo eine kata- strophe geschieht, dann sollte die präsen- tation der neuigkeiten zu mitgefühl und hilfe für die betroffenen auffordern und nicht versuchen, mit schockbildern und entsprechenden berichten einschaltquo- ten um jeden preis in die höhe zu treiben. wenn vornehmlich sensationen gesen- det werden, also ereignisse, welche die menschen über ihre instinkte ansprechen, dann erfüllt die berichterstattung nicht die höhere aufgabe, die sie wahrnehmen sollte. durch die art, wie höchst dramati- sche ereignisse in szene gesetzt werden, ergibt sich eine kollektive ausrichtung, die energien von vergleichbarer qualität in gang setzt. wenn millionen menschen zur gleichen zeit auf niederschmetternde oder abwertende nachrichten konzen- triert sind, schaffen sie unmengen von negativen gedanken, die unmerklich unglück oder schmerz entstehen lassen. diese gedankenformen machen auch verständlich, warum immer mehr men- schen ängste und gefühle der ohnmacht entwickeln, da sie negativen einflüssen häufig hilflos ausgeliefert sind. wenn die verantwortlichen verstehen würden, dass es besser wäre, positive ereignisse ins licht zu rücken anstelle der negativen, dann würden sie es der gesellschaft ermöglichen, sich aufzurichten und für eine bessere zukunft zu sorgen. dies soll nicht heißen, dass wir die dramatischen ereignisse, denen die menschheit täglich eine bühne bereitet, verschweigen soll- ten. es bedeutet vielmehr, dass es nicht notwendig ist, jede menschliche schwä- che und alles unglück der menschheit zu besprechen und zu zeigen, besonders, wenn die betreffende information von keinerlei nutzen für die menschen ist, die davon erfahren. wie können wir mit der alltäglichen flut an negativen informationen konstruktiv und aufbauend umgehen, so dass wir eben nicht passive empfänger bleiben und ohnmächtig und machtlos resignie- ren? wir müssen position beziehen und uns entscheiden. es hat wenig sinn, sich nicht darüber klar zu werden, was man eigentlich will und diese diffuse haltung dann als offenheit zu bezeichnen. wir müssen unseren standpunkt bestimmen und uns nach unseren idealen ausrich- ten. wir haben stets die möglichkeit zu entscheiden, welche gedanken und bilder wir in uns aufnehmen möchten, ob diese aufbauend sind oder eben gerade nicht. wir selbst haben die wahl und können entscheiden. natürlich wird es nicht ausbleiben, auch mit negativen informationen konfrontiert zu werden. doch auch hier liegt es an uns selbst, die richtige aktive, geistige einstellung zu einem geschehen zu gewinnen. es nützt nichts, seiner empörung über ein unglück luft zu machen und sich gedanklich an vermutungen und spekulationen über den verlauf eines dramas zu beteiligen. eine derartige geistige haltung nährt nur den unsichtbaren prozess, der zur entsprechenden realität geführt hat. es ist besser, sich positiv auszurichten und geistig kosmische kräfte der unterstüt- zung herbeizurufen, kräfte, die ja nur darauf warten, durch uns kanalisiert und aufbauend eingesetzt zu werden. wir müssen aktiv werden und das schöpfe- rische potential bewusst lenken, das uns der kosmos ständig bereithält. wenn wir nichts unternehmen und in neutralität verharren, dann tritt unweigerlich das vom guten abgekehrte auf den plan. so sind nämlich passivität und neutralität treue diener des schlechten. jeder sollte sich bemühen, den gegenwärtig vorherr- schenden pessimismus in einen optimis- mus zu verwandeln, der ereignisse kon- sequent, aber zuversichtlich analysiert. wenn wir also die gelegenheit haben, mit anderen über berichterstattung zu spre- chen, sei es über lokale, nationale oder in- ternationale nachrichten, dann sollten wir immer versuchen, solche gesichtspunkte zu betonen, die zeigen, dass sich die welt, auch wenn es nicht so scheinen mag, auf ideale hin entwickelt, die zunehmend immer mehr humanistisch ausgerichtet sind. gleichzeitig sollten wir uns besinnen und positiv gestimmte gedanken an alle aussenden, die körperlich oder seelisch leiden. ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, die macht von gedanken ist groß. deshalb sollten wir sie auf nützliche und konstruktive weise nutzen. stellen sie sich einmal vor, was für eine geballte positive kraft aufgebaut werden könnte, wenn abertausend menschen in kürzes- ter zeit ihre positivsten gedanken auf denselben dramatischen ereignispunkt konzentrieren würden. so haben wir stets die möglichkeit, ja die pflicht, geistig zu handeln und aufbauende kräfte auf den plan zu rufen, damit der ursache und dem ausdruck des zerstörerischen, des- sen zeugen wir geworden sind, einhalt geboten werden kann. so kommen wir nicht umhin, die möglichkeit ins auge zu fassen, unsere negativen gewohnheiten aufzugeben. schließlich kommt dem menschen im kosmos eine besondere aufgabe und stellung zu, und es wird zeit, dass die menschheit auf individueller und kollektiver ebene ihrer kosmischen verantwortung gerecht wird – zum wohle der gesamten menschheit. bist du bereit für eine positive zukunft in einer besseren glücklicheren welt? dieser artikel basiert auf einem auszug aus "rosenkreuzerische reflexionen" von christian bernard (siehe buchbespre- chung seite 44).